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Michael Turgut | Pressemitteilung 5/2014:
Mario Draghi und die EZB enteignen die Sparer
Bendern, 10.06.2014: Mit der Zinssenkung auf 0,15% - dem niedrigsten Zinsniveau in der Geschichte - sowie der Einführung von Strafzinsen von 0,1% auf die bei der EZB
geparkten Gelder der Banken, hat EZB-Chef Mario Draghi letzte Woche einen deutlichen Schritt zur Enteignung der Sparer vollzogen. Er kündigte gleichzeitig an, den Banken
langfristige Kredite zu gewähren sowie Käufe von wertlosen Wertpapieren durchzuführen, so Michael Turgut. Die EZB will damit die zurückhaltende Kreditvergabepolitik der
Geschäftsbanken ausgleichen. Nachdem die Geldmenge grundsätzlich wachsen muss, damit das Finanzsystem nicht kollabiert, musste Draghi diesen Schritt gehen, was
jedoch auch deutlich macht, wie absurd das verzinste Schuldgeldsystem ist. Michael Turgut hatte diese Entwicklung bereits in seinem Newsletter 1/2014 (hier klicken) prognostiziert.
Draghi gibt damit zu, dass die EZB mit ihrer Niedrigzinspolitik an ihre Grenze stößt. Als nächste Maßnahme kann sie das Geld dann nur noch aus Hubschraubern abwerfen
lassen, so wie es Ben Bernanke als Chef der Federal Reserve einmal als letzten Schritt verkündet hat. Solange jedoch hinter jeder Geldmengenausweitung eine Schuld steht,
wird sich das Problem nicht lösen lassen, sondern nur weiter für die Umverteilung von unten nach oben sorgen, sagt Michael Turgut. Es scheint, dass genau das gewollt ist, denn
sonst würde die EZB vielmehr dazu raten hohe Vermögen zu besteuern und Löhne anzuheben. Die offizielle Begründung der EZB ist, dass sie die Inflation schüren müsse, um
eine Deflation zu verhindern. Banken würden die langfristigen Kredite nur erhalten, wenn sie damit Wirtschaftsunternehmen finanzieren. In Wirklichkeit sollen aber mit diesen
Maßnahmen Banken vor dem kommenden Crash gerettet werden, was die EZB in ihrem jüngsten Stabilitätsbericht selbst verkündet hat. Ein ähnliches Kreditprogramm der
Bank von England hat jedoch gezeigt, dass die Kreditvergabe an die Wirtschaft dadurch gerade nicht angestiegen ist, weil es durch die in den letzten zwei Jahrzehnten immer
weiter verschärften Baseler Richtlinien zur Kreditvergabe kaum noch gute Schuldner gibt, erklärt Michael Turgut.
Draghi's Absicht ist offensichtlich, durch die Abschaffung von Sparzinsen Sparer zu zwingen, sich die Zinsen zukünftig durch Spekulationen an der Börse holen zu müssen,
vermutet Michael Turgut. Ähnlich sieht es auch der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands, Georg Fahrenschon, der sich in mehreren Interviews negativ über
die EZB-Politik äußerte. Auf die Frage, ob die EZB eine "schrittweise Enteignung der Vermögen" betreibe, antwortet dieser: "Ja ganz klar! Durch diese niedrige Zinspolitik der
Europäischen Zentralbank verlieren die privaten Haushalte in Deutschland pro Jahr etwa 15 Mrd. Euro an Zinseinnahmen. Das sind pro Kopf, egal ob Kind oder Greis, etwa 200
Euro pro Jahr."
Da viele Haushalte bei Zinsen von derzeit 0,2% Geld verlieren und der deutsche Aktienindex DAX am 5. Juni erstmals die 10.000-Punkte-Marke überstieg, scheint Draghi's Plan,
aus Sparern Aktionäre zu machen, aufzugehen. Mario Draghi ist berüchtigt dafür, wie er die Bürger um ihre Ersparnisse bringt. Als Generaldirektor des italienischen
Finanzministeriums hatte er in den 90er Jahren Millionen von Haushalten bewogen, ihre Staatsanleihen zu verkaufen und an den Aktienmarkt zu wechseln. Damals drückte
Draghi die Renditen bei Staatsanleihen mit einer Reihe von Tricks. Dann startete er eine radikale Privatisierung von Staatseigentum und verhalf der Börse kurzfristig zu neuen
Höhen. Der Wert, der an der Mailänder Börse gehandelten Papiere, erhöhte sich von 11% 1992 auf 70% des BIP im Jahr 2000. Mit dem Platzen der New-Economy-Blase
2001/2002 verloren die Haushalte jedoch über 200 Mrd. Euro, während die Staatsanleihen, die sich zuvor zu 100% in italienischen Händen befanden, zum Spekulationsgut
internationaler Anleger wurden, erinnert Michael Turgut.
Die negativen Konsequenzen der Niedrigzinspolitik auf Spareinlagen und Lebensversicherungspolicen sind offensichtlich. Aber der große Schock wird erst mit dem Bail-in
kommen, wenn alle Konten über 100.000 Euro beim Platzen der neuen Finanzblasen gepfändet werden. Das wird für viele das wirtschaftliche Aus bedeuten und die Umverteilung
nach oben weiter vorantreiben, befürchtet Michael Turgut. Vor solchen Entwicklungen werden diejenigen verschont bleiben, die jeden Monat konsequent kleine Mengen an
physischen Edelmetallen ansparen, resümiert Michael Turgut. Siehe auch Michael Turgut Newsletter 5/2013 (Bankguthaben nicht sicher).
Alle Pressemitteilungen von Michal Turgut auf einen Blick
MICHAEL TURGUT: physische Edelmetalle bevorzugen
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